Stahlbranche bevorzugt analoge Auftragsabwicklung

Die Stahlbranche liebt das Papier noch immer – das ist die zentrale Schlussfolgerung einer aktuellen Studie von Günther + Schramm. Trotz entsprechender Angebote durch die Händler ist die elektronische Auftragsabwicklung via EDI erst wenig verbreitet. Ein weiteres Ergebnis: Digitalisierung ist für die befragten Unternehmen aus der metallbe- und -verarbeitenden Industrie mehrheitlich ein Trend für die Zukunft. Hoch im Kurs stehen hingegen individuell zugeschnittene Servicekonzepte des Handels.

Analoge Bestellmethoden sind in der Stahlbranche nach wie vor weit verbreitet. Nur 23 Prozent der 77 befragten Unternehmen nutzen die papierlose Auftragsabwicklung. EDI-Nutzer sehen darin deutliche Vorteile, wie etwa den schnellen Datentransfer und den zügigen Bestellvorgang. 67 Prozent erzielen damit eine Entlastung des Personals und genauso viele reduzieren mittels EDI ihre Prozess- und Verwaltungskosten. „Bestellvorgänge via Onlineportal sind im Augenblick eher ein Thema für Trendsetter als für die breite Masse. Was wir aber an unserem eigenen Onlineangebotes sehen, ist, dass viele Kunden dort beispielsweise die Verfügbarkeit von Produkten prüfen oder Zolltarifnummern recherchieren“, sagt Jörg Mayer, Leiter Material- und Prozesslogistik bei Günther + Schramm.

Händler als strategische Partner

Angesichts der zunehmenden Komplexität der Materiallogistik versprechen sich die Studienteilnehmer von individuell zugeschnittenen Servicekonzepten (85 Prozent) oder durch Just-in-time-Belieferung (81 Prozent) deutlich größere Optimierungspotenziale. Ein komplettes Outsourcing ist trotz des steigenden Kostendrucks und des zunehmenden Bedarfs an Produktionsflächen nur für acht Prozent der metallverarbeitenden Betriebe eine Lösung.

Quelle und Fotos: Günther + Schramm GmbH / Bildtext: Geschäftsführer Bernd Seibold (Vorschaufoto) / Systemdienstleister im Stahlhandel sind gefragt (Beitragsgrafik)

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