Mit dem Programm möchte das Unternehmen, trotz Gegenwind am Markt, der zu einem starken Rückgang der Rentabilität geführt hat, Erfolge erzielen. Dies soll als Grundlage für Investitionen dienen, die für eine klimaneutrale Stahlerzeugung erforderlich sind.
Mit den Plänen möchte Tata Steel die finanzielle Leistungsfähigkeit verbessern, um das europäische Unternehmen gewinnorientiert auszurichten. Neben der Steigerung der Produktivität ist der Abbau von Bürokratie ebenso vorgesehen wie die Steigerung des Absatzes höherwertiger Stahlprodukte und -lösungen.
Henrik Adam, CEO von Tata Steel in Europa, sagte: “Heute unterbreiten wir wichtige Vorschläge für den Aufbau eines finanzstarken und nachhaltigen europäischen Unternehmens. So soll die Zusammenarbeit verbessert werden, um schnellere Entscheidungen zu ermöglichen. Das wird uns helfen, trotz der schwierigen Marktbedingungen gewinnorientiert zu arbeiten um den Weg in eine klimaneutrale Zukunft zu ebnen.”
Das Programm konzentriert sich auf vier Bereiche zur Verbesserung der finanziellen Leistungsfähigkeit:
- Steigerung des Umsatzes mit höherwertigen Stählen durch Verbesserung des Produktmix und der Kundenorientierung,
- Effizienzsteigerung durch Optimierung der Produktionsprozesse, unterstützt durch den Einsatz großer Datenmengen und fortschrittlicher Analysen,
- Senkung der Beschäftigungskosten, was zu einem geschätzten Rückgang der Mitarbeiterzahl von bis zu 3.000 in den Betrieben von Tata Steel Europe führt,
- Reduzierung der Beschaffungskosten durch intelligente Beschaffung und Stärkung der Zusammenarbeit mit Unternehmen innerhalb der Tata Steel-Gruppe.
Mit dem vorgeschlagenen Transformationsprogramm strebt Tata Steel Europe zunächst einen positiven Cashflow bis zum Ende des Geschäftsjahres Ende März 2021 an. Darüber hinaus liegt eine EBITDA-Marge von rund 10% über den gesamten Marktzyklus im Fokus.
Eine Transformation ist notwendig, um den aktuellen strukturellen und zyklischen Gegenwind abzumildern und die Grundlage für den zukünftigen Unternehmenserfolg zu schaffen. Die stagnierende Stahlnachfrage in der EU und die weltweiten Überkapazitäten wurden durch Handelskonflikte noch verschärft, die den europäischen Markt zu einem Deponieplatz für die weltweit überschüssigen Stahlkapazitäten gemacht haben. Zusammen mit einem deutlichen Anstieg der Kosten für Emissionszertifikate hat dies einen dringenden Bedarf an Verbesserungen der finanziellen Leistungsfähigkeit des Unternehmens zur Folge.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres (ab April 2019) verzeichnete Tata Steel Europe einen Rückgang des EBITDA um 90% auf 31 Mio. £. Der Umsatz betrug 3,25 Milliarden Pfund.
Tata Steel Europe wird mit verschiedenen Interessengruppen zusammenarbeiten, um die Einhaltung aller europäischen und nationalen Verpflichtungen sicherzustellen.
Quelle und Foto: Tata Steel Europe