Das EUROMETAL Steel Net Forum & der internationale Stahlhandelstag trafen sich am 09. Oktober in Hamburg. Die Veranstaltung behandelte Aspekte der aktuellen Situation des globalen Stahlhandels und anderer Marktentwicklungen.
Prognosen gehen davon aus, dass sich das weltweite Wachstum des Stahlverbrauchs im Jahr 2019 verlangsamen wird. Der IWF hat den globalen Konjunkturausblick nach unten revidiert, für die EU wird das BIP-Wachstum von 2% im Jahr 2018 auf 1% im Jahr 2019 sinken. Damit wird sich wahrscheinlich auch das Wachstum des Stahlverbrauchs in der EU verlangsamen.
Der Rückgang des Stahlhandels hat laut EUROMETAL Steel Net Forum mehrere Gründe. Zum einen besteht eine wachsende Besorgnis über globale Handelskriege, zum anderen gibt es z.B. in der Automobilindustrie strukturelle Veränderungen. Die Trends zum Carsharing und zur Nutzung von Materialien mit geringerem Gewicht wirken sich auf den Verbrauch von Stahlflachstahl aus. Hingewiesen wurde auch auf spezielle Stahlhandelssituationen in China, der Türkei und Russland.
Diskutiert wurden in Hamburg die komplexen Mechanismen des Handelsrechts der WTO und der EU, die u.a. Antidumping-, Antisubventions- und Schutzuntersuchungen betreffen. Ebenso wies die Versammlung darauf hin, dass angesichts der turbulenten Stahlzeiten, der überschüssigen Weltstahlkapazität und der gestörten Stahlhandelsströme Vertrieb und Handel von Stahl, sowie Strategien und Taktiken permanent angepasst werden müssten. Neue und verbesserte Dienstleistungsangebote müssten geschaffen und erweiterte Funktionalitäten entwickelt werden, um Kunden bei der Steigerung der Wertschöpfung zu unterstützen.
Wichtig sei, die gesamte Lieferkette vom Produzenten bis zum Endverbraucher zu kennen, eine maßgeschneiderte Logistik zu betreiben und kurze Lieferzeiten einzuhalten. Ebenso gelte es, die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung und des Internets der Dinge als effektive Werkzeuge zu nutzen, um Lagerhaltung, Verarbeitung und Logistik zu optimieren. Wichtige Punkte im Stahlgeschäft seien Digitalisierung, Logistikfähigkeit, Kundenbindung, Finanzierungsmöglichkeiten und Beschaffung.
Bei der Frage, welche Rolle unabhängige und mittelständische Stahlhändler künftig spielen, kam die Konferenz zu dem Schluss, dass es auf dem Stahlmarkt immer Raum für unabhängige und dynamische KMU-Akteure geben werde, die Markt-, Dienstleistungs- und Produktnischen für Kunden finden und sich an das sich ständig ändernde Stahlumfeld anpassen.
EUROMETAL-Mitglieder können Präsentationen unter www.eurometal.net im Login-Bereich KNOWLEDGE CENTER herunterladen.
Die EUROMETAL-Arbeitsgruppe für die Koordinierung mit den nationalen Verbänden trat ebenfalls in Hamburg zusammen, am 8.1.2018. Hauptthema der Arbeitsgruppe war das Projekt EUROMETAL 2020: Definition eines neuen Leitbildes für EUROMETAL.
Mit der Umsetzung dieses Leitbildes wird EUROMETAL in Zukunft zu einer einzigartigen Plattform für alle Stahlvertriebs-, Metall- und Rohrvertriebs-, SSC- und Handels-, Verbands- und Unternehmensverbände in den europäischen OECD-Ländern. Ziel ist es, den Verbänden und Mitgliedern, zusammen etwa 5 000 Unternehmen mit mehr als 100 000 Beschäftigten, eine Stimme zu geben.
Quelle: marketsteel.de