Einst als „Retter der britischen Stahlindustrie“ gefeiert, kämpft Sanjeev Gupta gegen den Kollaps. Um die Greensill-Pleite kommen neue Ungereimtheiten auf.
Sanjeev Gupta gilt als einer, der aus dem Nichts ein globales Unternehmensimperium geschaffen hat. Doch genau dort könnte es nun auch enden: im Nichts. Gupta dirigiert Stahlwerke und andere Betriebe, insgesamt 35.000 Mitarbeiter in 30 Ländern, aber nun steht er am Rande der Insolvenz. Der Mann, der noch vor kurzem versuchte, die Stahlsparte von Thyssen-Krupp zu übernehmen, kämpft ums finanzielle Überleben. Er droht in den Insolvenzstrudel um Greensill Capital hineingezogen zu werden. Derzeit versuchen externe Berater, den Wert seiner Unternehmen abzüglich der Schulden zu ermitteln. Sie kommen auf mickrige Summen, die britischen Stahlwerke haben sogar einen Negativwert.
Guptas Schuldenberg ist sichtbar geworden, als seine Hauptfinanzierungsquelle Lex Greensill vor ein paar Wochen Insolvenz anmeldete. Greensills Anwälte sagen, dass Guptas Familienholding GFG Alliance Greensill bis zu 5 Milliarden Pfund (5,8 Milliarden Euro) schulde. Andere sprechen von 3 Milliarden Pfund.