Enttäuschung bei Tata Steel und thyssenkrupp

Heute kam das Feedback der Europäischen Kommission zu dem geplanten Stahl-Joint-Venture zwischen thyssenkrupp und Tata Steel in Europa. 

Tata Steel und thyssenkrupp hatten am 30. Juni 2018 Vereinbarungen unterzeichnet, mit denen sie die Stahlgeschäfte in Europa zu einem paneuropäischen 50:50 Joint Venture zusammenfassen wollten. Heute hat die Kommission das geplante Gemeinschaftsunternehmen mit thyssenkrupp und Tata Steel erörtert. 

Ausgehend von den Rückmeldungen der Kommission wird immer deutlicher, dass die Kommission nicht beabsichtigt, das geplante Gemeinschaftsunternehmen zu genehmigen, da sie erhebliche Abhilfemaßnahmen in Form des Verkaufs von Vermögenswerten des geplanten Unternehmens erwartet. Beide Parteien hatten intensiv mit allen Regulierungsbehörden und insbesondere der Kommission zusammengearbeitet, um die Genehmigung einzuholen. Auf der Grundlage der von der Kommission veröffentlichten Mitteilung der Beschwerdepunkte wurde ein umfassendes Paket von Maßnahmen angeboten, das alle von der Kommission hervorgehobenen Problembereiche abdeckt. 

Bei den angebotenen Abhilfemaßnahmen wurde die Industriestrategie und der komplexe Charakter der Lieferkette berücksichtigt, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen, das in der Lage wäre, die strukturellen Herausforderungen der europäischen Stahlindustrie zu bewältigen. 

Die Rückmeldungen der Kommission auf der Grundlage des von ihr durchgeführten Markttests deuten jedoch darauf hin, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Vorschlag trotz der umfangreichen Abhilfemaßnahmen genehmigt wird. 

Nach Ansicht von thyssenkrupp und Tata Steel würden weitere Zusagen oder Verbesserungen des Abhilfepakets keine Vorteile bringen und die wirtschaftliche Logik des geplanten Joint Ventures beeinträchtigen. Daher bieten beide Partner der Kommission keine weiteren Abhilfemaßnahmen an, um deren Anforderungen gerecht zu werden. 

Beide Unternehmen gehen mit großer Enttäuschung davon aus, dass die Europäische Kommission das Gemeinschaftsunternehmen nicht genehmigen wird.