Die Stahlsparte des angeschlagenen Konzerns litt stark unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. So fuhr das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von fast einer Milliarde Euro ein. Noch im März soll eine Entscheidung getroffen werden, wie es mit dem Stahlgeschäft weitergehen soll. Neben einem Teil- oder Komplettverkauf seien auch Partnerschaften möglich, so Merz.
Bei der Offerte des in Großbritannien ansässigen Mitbewerbers Liberty Steel handelte es sich nicht um ein verbindliches Angebot. Der Konzern hätte die Stahlsparte zu einem negativen Preis von 1,5 Milliarden Euro übernommen. Demnach hätte also Thyssen noch Geld bezahlen müssen, um die Sparte loszuwerden.
Neben der Stahlsparte stehen auch andere Geschäftsbereiche zur Disposition. So ist der Verkaufsprozess im Anlagenbau sehr weit fortgeschritten. Konkrete Verkaufsgespräche gäbe es im Bergbaugeschäft mit der dänischen FLSmidth. Die Angebote für das Zementgeschäft konnten nicht überzeugen und der Verkaufsprozess für den Chemieanlagenbau wurde zum Jahresende gestoppt, so Martina Merz.
Schließlich ergeben sich durch die zunehmende Dynamik im Bereich Wasserstoff, bzw. Wasser-Elektrolyse, Wachstumsoptionen und mögliche Geschäftsmodelle.
Von den bis zum Jahresende geplanten 11.000 Stellen konnten bereits 4.000 gestrichen werden. Durch Restrukturierung und Sparpotenziale will der Konzern im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September das Ergebnis verbessern und einen dreistelligen Millionenbereich erreichen.
Quelle: Thyssenkrupp AG
08.02.2021 von Hubert Hunscheidt